
Heilige Silvester
Der Heilige Silvester war traditioneller Überlieferung zufolge, der Sohn von Justa und Rufinus. Er wurde um das Jahr 285 nach Christus in Rom geboren und starb dort am 31. Dezember 355.
Er wurde noch vor Beginn der Christenverfolgungen unter Kaiser Diokletian zum Priester geweiht. Vor den Verfolgungen und der in Rom grassierenden Lepra zog er sich zeitweise in eine Höhle des Monte Soratte zurück. Auf dessen Gipfel errichtete er eine Kirche, welche zu einem ihm geweihtes Kloster erwuchs.
Sein Amt als römischer Bischof trat Silvester 314 an. Ein Jahr zuvor hatten die römischen Kaiser Konstantin der Große und Licinius die christliche Kirche anerkannt und im Edikt von Mailand jedem Bürger des Reiches das Recht auf freie Religionsausübung gewährt.

Heilige Silvester in der Scala Santa (Rom)


Die Taufe Konstantins in Santi Quattro Coronati (Rom)
Die meist im 5. Jahrhundert entstandenen Legenden berichten Silvesters Standhaftigkeit während der noch andauernden Verfolgungen. Er warnte den Statthalter, der ihn zwingen wollte, die von ihm verwahrten Besitztümer von Christen herauszugeben, bis dieser beim Essen an einer Fischgräte erstickte.
Besonders bekannt ist die Silvesterlegende. Demnach sollte Kaiser Konstantin, vom Aussatz befallen, im Blut von Kindern baden um geheilt zu werden. Die Mütter konnten den Kaiser jedoch umstimmen.
Während der Kaiser im Krankenlager schlief, erschienen ihm die Apostelfürsten Petrus und Paulus. Sie rieten ihm Papst Silvester zu rufen. Der Kaiser entsandte drei Boten, welche nach Papst Silvester suchten und ihn letztendlich auch fanden.
Silvester zeigte dem Kaiser Darstellungen der Apostelfürsten, die Konstantin wiedererkannte und sich daraufhin taufen ließ. Papst Silvester empfing daraufhin von Kaiser Konstantin, der durch die Taufe geheilt wurde, die Tiara. Zudem führte Konstantin eigenhändig das von Silvester berittene Pferd durch Rom.
Anlässlich seiner legendären Taufe durch Silvester machte Konstantin der Kirche – angeblich – umfangreiche Schenkungen, darunter die gesamte Welt.

Diese Konstantinische Schenkung hat es nie gegeben, schon im 15. Jahrhundert wurde die Urkunde als Fälschung entlarvt, dennoch hielt der Vatikan bis ins 20. Jahrhundert daran fest, dass die Schenkung – wenn auch ohne Urkunde – erfolgt sei und begründete damit seine Vormacht in der Christenheit und territoriale Ansprüche.
Natürlich hat der Heilige Silvester eine vielzahl an Wundern vollbracht. Die Legenden erzählen des Weiteren von einem Streitgespräch, das Silvester mit zwölf jüdischen Rabbinern geführt habe, weil Helena ihren inzwischen getauften Sohn Konstantin zum Judentum bekehren wollte.
Silvester obsiegte im Disput gegen elf der gelehrten Juden; der zwölfte, Zambri, tötete einen Stier durch die Nennung des Namens Gottes, den der Stier nicht ertragen konnte, um so die Kraft seines Glaubens zu beweisen.
Silvester aber konnte mit Gottes Hilfe sogar den toten Stier zum Leben auferwecken, worauf auch Zambri wie die anderen Rabbiner und Helena sich sofort taufen ließen. Zudem bekehrte Silvester heidnische Priester indem er einen Drachen bezwang.
Der Heilige Silvester ist der Patron der Haustiere. Sein Beistand wird für eine gute Futterernte und ein gutes neues Jahr erbeten. Sein Name bedeutet „der Waldmann“ (von lateinisch silva „Wald“). Sein Gedenktag ist der 31. Dezember.
