Die Geheimnisse des Kolosseum - Entdeckung seiner Mysterien 1
Slide

Kolosseum

Seit Hunderten von Jahren ist das Kolosseum das Herzstück von Rom. Von Gladiatorenkämpfen bis zu Hinrichtungen – nur wenige Orte sind so eng mit dem Leben und der Kultur der alten Römer verbunden wie dieses ikonische Amphitheater. Hier ist Ihr Führer, um seine erstaunlichen Geheimnisse zu entdecken und seine mysteriöse Vergangenheit zu erforschen.

Wofür war das Kolosseum denn nun berühmt? Das Flavische Amphitheater (Kolosseum) wurde zwischen dem Palatin und dem Esquilin, an der Stelle des künstlichen Sees von Neros Domus Aurea erbaut. Der Bau begann 70 nach Christus unter Kaiser Vespasian und wurde 80 nach Christus von Titus eingeweiht, obwohl der Bau zu dieser Zeit nicht fertig war. Die Einweihungsfeier dauerte 100 Tage. Während dieser Zeit wurden rund 5.000 Raubtiere getötet. 107 nach Christus ordnete Kaiser Trajan, zur Feier seines Triumphs über die Thraker, Spiele für 120 Tage an, unter dem Einsatz von 10.000 Gladiatoren und 11.000 Raubtieren. Der Eintritt ins Stadion war grundsätzlich kostenlos.

Der Heilige Benediktinermönch Beda Venerabilis bezeichnete im 8. Jahrhundert die Bedeutung des Kolosseum wie folgt: „Dum Colosseum stabit, Roma stabit, dum Roma stabit, mundus stabit“ – „Solange das Koloseum steht, steht Rom, solange Rom steht, wird die Welt bestehen“.

Über 40.000 Sklaven arbeiteten an dem Bau. Verbaut wurden über 100.000 m³ Travertin und 300 Tonnen Eisen. Der äußere Umgang hat eine Höhe von 50 m. Die größere Achse ist 188 m lang und die kürzere 156 m. Durch die Ellipsenform konnten mehr Zuschauer Platz finden. Unter Berücksichtigung der Stehplätze hatte das Amphitheater eine Kapazität von 70.000 Zuschauern.

Das Gebäude besteht aus drei Rangen die von 80 durchnummerierten Bögen getragen werden. Das Attikageschoss waren mit Schildern aus Goldbronze dekoriert. Durch ein komplex an Korridoren und Treppenaufgängen gelangte man zu den 160 Vomitorien, die an den Sitzreihen münden. Die Sitzreihen waren in Sektoren unterteilt, die sich nach dem Stand der Bürger richtete. Je näher die Plätze an die Arena waren, umso bedeutender waren die Zuschauer. Frauen erhielten grundsätzlich die am weitesten entfernen Plätze.

Das Velarium (Sonnensegel) war an 240 Pfosten verankert und wurde von einer Abteilung von Marinesoldaten gesteuert, die im Golf von Neapel stationiert waren.

Als keine Naumachien (Seeschlachten) mehr im Kolosseum stattfanden, erbaute Kaiser Domitian die Räumlichkeiten unter der Arena. Das damit entstandene Aufzugkomplex ermöglichte die blitzschnelle Entstehung und Veränderung von Kulissen. Sie konnten so z.B. eine Wüstenlandschaft in einem blühenden Wald mit Seen verwandeln. Eines der beeindruckendsten Spektakel die war als plötzlich 100 Löwen zeitgleich in die Arena sprangen.

Das Programm der Spiele wurde im Voraus veröffentlicht und lief nach einem festen Schema ab.

Zuerst gab es einen Umzug. Begleitet von Trompeten und Hörnern zogen so der Gastgeber (z.B. Magistrat, Kaiser) zusammen mit den Venatores (Jäger), den Gladiatoren, den zum Tode verurteilten Verbrecher den Schiedsrichtern und anderen Teilnehmern durch die Stadt.

Vormittags fanden Veranstaltungen mit Tieren statt. Darunter fielen, kämpfe zwischen exotischen Tieren, Jagdvorführungen oder Kämpfe zwischen Tieren und Gladiatoren. Einige der beliebtesten Tiere waren Löwen, Tiger, Krokodile und Elefanten. Ein Löwe konnte zwischen 125.000 und 150.000 Sesterzen kosten. Im Vergleich dazu lag der durchschnittliche Tagesverbrauch einer Dreiköpfigen Familie bei 6 Sesterzen am Tag. Mit dem Preis eines Löwen hätte die Familie somit rund 70 Jahre leben können.

Mittags waren die Hinrichtungen. Wobei es zwei Arten davon gab. Ad bestias, bedeutete von wilden Tieren zerfleischt zu werden und ad gladium, war der Kampf gegen Gladiatoren.

Nachmittags fanden die Gladiatorenkämpfe im Kolosseum statt. Diese reichten von Zweikämpfen bis hin zu der Darstellung von Schlachten mit hunderten Gladiatoren. Der Verdienst der Gladiatoren, pro Kampf, reichte von 1.000 für unbekannte, bis zu 15.000 Sesterzen für berühmte Kämpfer.

Was geschah mit dem Kolosseum in Italien? Mehrere Erdbeben, insbesondere im 14. Jahrhundert, erhebliche strukturelle Schäden, die zum Einsturz großer Teile der Außenmauern und des Arenabodens führten. Außerdem wurde die Arena im Mittelalter als Steinbruch für Baumaterialien genutzt, und verschiedene Bauwerke in Rom wurden mit Steinen aus der Arena errichtet. Dies trug zum weiteren Verfall des Monuments bei.

Im Jahr 1749 bestärkte Papst Benedikt XIV. den Glauben, dass das Kolosseum als Stätte frühchristlicher Märtyrer eine heilige Bedeutung habe. Er verbot die Nutzung als Steinbruch, weihte das Bauwerk der Passion Christi und richtete Kreuzwegstationen ein, die seine Heiligkeit durch das Blut der christlichen Märtyrer, die in seinen Mauern gestorben waren, bekräftigten. Das Kolosseum spielt auch heute noch eine wichtige Rolle bei der alljährlichen Via Crucis (Kreuzweg), die vom Papst während der Karfreitagsgedenkfeierlichkeiten geleitet wird.

Colosseum

Kolosseum (Rom)