Die Engelsburg: Vom Mausoleum zum Museum 1
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Engelsburg

Die Engelsburg ist ein historisches Wahrzeichen Roms, das den Test der Zeit überstanden hat. Ursprünglich von Kaiser Hadrian 135, als letzte Ruhestätte erbaut, diente sein Mausoleum im Laufe der Zeit als Teil der Aurelianischen Mauer, Zitadelle, Gefängnis und in Notfällen als Zufluchtsort der Päpste. Aufgrund einer langjährigen Erkrankung sah sich der Kaiser dazu veranlasst, rechtzeitig mit dem Bau seines Mausoleums zu beginnen. Zuvor war das Mausoleum von Kaiser Augustus versiegelt worden. Das Gebäude wurde 139 eingeweiht.

Das Bauwerk hatte eine runde Form mit einem großen zentralen Zylinder und einem quadratischen Sockel. Das Äußere war mit Marmor verkleidet und mit Statuen und Reliefs geschmückt. Stierköpfe, Girlanden, vergoldete Pfauen, eine vom Kaiser gelenkte Quadriga und Reiterstandbildern aus Bronze ergänzten die Dekoration.

Das Mausoleum wurde später von anderen Kaisern und ihren Familien genutzt, darunter Marcus Aurelius. Als Letztes wurde 217 Caracalla hier bestattet. Heute können die Besucher noch immer die ursprüngliche zylindrische Struktur sowie die zahlreichen Ergänzungen und Änderungen sehen, die im Laufe der Jahrhunderte vorgenommen wurden.

Der Grundstein für die Umwandlung in einer Burg wurde von Kaiser Marcus Aurelius gelegt, indem er das Mausoleum in die Befestigung der Aurelianischen Mauer miteinbezog. Sie zählt als die „bedrohlichste und unbezwingbarste Befestigungsanlage“ der Antike. Die Nähe zum Petrusgrab sorgte dafür, dass die Engelsburg über Jahrhunderte hinweg eine strategische zentrale Rolle spielte.

Im 14. Jahrhundert übernahm das Papsttum die Engelsburg und verwandelte sie in eine Festung und Residenz für den Papst. Die Übergabe der Engelsburg an den Heiligen Stuhl war eine der zentralen Bedingungen für die Rückkehr der Päpste von Avignon nach Rom. Die Burg war mit dem Vatikan durch einen Geheimgang verbunden, der als Passetto di Borgo bekannt ist und dem Papst im Falle einer Gefahr die Flucht ermöglichte. Dieser Gang wurde von Nikolaus III erbaut. Der Ausbau der Befestigung Mitte des 15 Jahrhunderts, machte die Engelsburg uneinnehmbar. Sie wurde nie mit militärischen Mitteln erobert. 1527 während des Sacco di Roma, flüchtete Papst Clemens VII in die Engelsburg und harrte 6 Monate aus.

Die größten Restaurierungsarbeiten fanden in der ersten Hälfte des 16 Jahrhunderts unter Papst Paul III statt. Besonders erwähnenswert sind die „Sala Paolina“ mit ihren Freskenzyklen die den Heiligen Paulus, Alexander den Großen und den Erzengel Michael darstellen und die Schatzkammer. Dort wurde höchst wahrscheinlich die Asche von Kaiser Hadrian aufbewahrt. Heute finden sich dort die Schatztruhen von Papst Sixtus V der sich um die Sanierung der Finanzen kümmerte und das Banditenproblem löste.

Heute ist das Hadriansmausoleum nach dem Erzengel Michael benannt, der 590 über der Burg erschien und das Ende der Pest ankündigte. Das Wunder geschah während einer Pestprozession, die von Papst Gregor der Große unter Verwendung des „Salus Populi Romani“ angeführt wurde. Auf Anweisung des Papstes wurde das Mausoleum umbenannt.

136 ließ Hadrian die „Pons Aelius“, heute als Engelsbrücke bekannt, als Zugang zu seiner letzten Ruhestätte erbauen. Sie zählte in der Antike als die schönste Brücke der Welt. Die 3 mittleren Arkaden sind heute noch original erhalten. Heute wird der Eingang von den Apostelfürsten Petrus und Paulus bewacht. 10 Engel mit Passionsreliquien verzieren die Brücke. Sie wurden von Bernini und seinen Schülern geschaffen, Auftraggeber war Papst Clemens IX.

Heute ist die Engelsburg ein beliebtes Museum, das Besucher aus der ganzen Welt anlockt. Das Museum zeigt die reiche Geschichte der Burg mit Exponaten wie antiken Artefakten, Gemälden aus der Renaissance und Skulpturen. Besucher können auch die vielen Räume und Gänge der Burg erkunden, darunter die päpstlichen Gemächer, die Gefängniszellen und die berühmte spiralförmige Rampe der Burg. Natürlich darf bei einem Besuch der Engelsburg auch ein Abstecher auf die Dachterrasse nicht fehlen, die einen atemberaubenden Blick auf Rom und die umliegende Landschaft bietet.

Castel Sant'Angelo

Engelsburg (Rom)