Heilige Karl der Große 1
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Karl der Große

Karl der Große wurde am 2. April 747 oder 748 geboren und starb 28. Januar 814 in Aachen. Karl übernahm nach dem Tod seines Vaters Pippin der Jüngere, im Jahr 768 Titel und Regierung als König der Franken. Zunächst herrschte er gemeinsam mit seinem Bruder Karlmann. Nach dessen Tod 771 übernahm er die Alleinherrschaft.

Karl gelang es, seine Macht im Frankenreich zu sichern und es in einer Reihe von Feldzügen nach außen erheblich zu erweitern. Besonders verlustreich und erbittert geführt waren die von 772 bis 804 andauernden Sachsenkriege. Deren Ziel war die Unterwerfung und erzwungene Christianisierung der Sachsen. Karl griff auch in Italien ein und eroberte 774 das Langobardenreich.

Das Frankenreich stieg zur neuen Großmacht neben Byzanz und dem Abbasidenkalifat auf. Es umfasste den Kernteil der frühmittelalterlichen lateinischen Christenheit und war das bis dahin bedeutendste staatliche Gebilde im Westen seit dem Fall Westroms.

Ab 786 ließ er in Aachen eine neue Pfalz mit einer Kapelle errichten. Er nahm den geflohenen Papst Leo III. bei sich auf und bestätigte ihm die Herrschaft über den Kirchenstaat. Der Papst hatte Karl nach seiner Wahl die Schlüssel vom Grab des Petrus und das Banner der Stadt Rom gesandt und damit dessen Schutzherrschaft über Rom anerkannt.

Karl leistete Leo militärische Unterstützung und ließ ihn Ende 799 nach Rom zurückführen. Im Spätsommer des Jahres 800 begab sich Karl selbst nach Italien und erschien Ende November in Rom. Dort kam es am 1. Weihnachtstag, dem 25. Dezember 800, im Petersdom zur Kaiserkrönung Karls des Großen durch den Papst. Damit wurde eine äußerst wirkungsmächtige Entwicklung für das gesamte weitere Mittelalter in Gang gesetzt: die Übertragung der römischen Herrschaft auf die Franken (translatio imperii).

Das römische Kaisertum im Westen, wo 476 der letzte Kaiser in Italien abgesetzt worden war, wurde durch die Krönung Karls erneuert. In diesem Zusammenhang spielten heilsgeschichtliche Aspekte eine wichtige Rolle; das römische Imperium galt als das letzte Weltreich der Geschichte. Nun existierte ein neues „römisches Kaisertum“, das an den Herrschaftsanspruch der antiken römischen Kaiser anknüpfte.

Saint Charlemagne

Karl der Große in San Luigi dei Francesi (Rom)