
Heilige Johannes der Evangelist
Der Evangelist Johannes ist der Hauptautor des Johannesevangeliums. Er wurde um das Jahr 15 nach Christus in Bethsaida geboren und starb um das Jahr 100 in Ephesus.
Er war der Sohn des Zebedäus und der Salome und Bruder von Jakobus dem Älteren. Er übte den Beruf des Fischers aus und hatte offenbar einen eher energischem Charakter. Dieser brachte ihm von Jesus den Beinamen Donnersohn ein.
Er wurde als vierter zum Jünger Jesu berufen. Jesus zählte ihn, sowie seinen Bruder Jakobus und Andreas zu den Säulen der Urgemeinde. Nach dem Zeugnis des Johannes-Evangeliums war er der einzige Jünger unter dem Kreuz, wo Jesus ihn als seinen Lieblingsjünger bezeichnete.
Ihm vertraute der Sterbende seine Mutter an. Als erster der Jünger wurde er zudem Zeuge des leeren Grabes und erkannte am Ostermorgen ebenfalls zuerst den Auferstandenen bei dessen Erscheinung am See Genezareth.
Unklar bleibt, ob der Sohn des Zebedäus – Johannes – und der Lieblingsjünger – Johannes – tatsächlich ein und dieselbe Person waren. Außer der Namensgleichheit finden sich im Johannesevangelium hierfür keinen zwingenden Hinweise.

Heilige Johannes der Evangelist im Petersdom (Rom)


Heilige Johannes der Evangelist in San Giovanni in Laterano (Rom)
Die Überlieferung setzt den Jünger Johannes gleich mit dem Evangelisten Johannes. Dieser wirkte wohl in Ephesus. Dort entstanden, im Kreis der Schüler des Apostels, das nach ihm benannte Evangelium und die drei ihm zugeschriebenen Briefe.
Ausführlich erzählt die Legenda Aurea von Johannes‘ Wirksamkeit in Kleinasien, wo er im Artemis-Tempel in Ephesus nicht opfern wollte. Aristodemus, der Oberpriester des Tempels, wollte Johannes veranlassen, doch zu opfern, andernfalls müsse er das Gift trinken, an dem zwei Verbrecher vor Johannes Augen schon gestorben waren. Johannes schlug das Kreuz über dem Kelch, das Gift entwich als Schlange, er trank ohne zu sterben, warf seinen Mantel auf die Verbrecher und diese erwachten zum Leben, worauf Aristodemus sich bekehrte.
Johannes wurde dann nach den legendarischen Berichten im Jahr 95 – es war die Zeit Verfolgung unter Kaiser Domitian – doch noch ergriffen und nach Rom gebracht.
An der Porta Latina sollte er das Martyrium im Ölkessel erleiden, aber das Öl verwandelte sich in ein erfrischendes Bad, er entstieg unversehrt und wurde auf die Insel Patmos verbannt, wo er demnach das Buch der Offenbarung schrieb.
Nach dem Tod Domitians konnte Johannes nach Ephesus zurückkehren, wo er mit großen Ehren empfangen wurde und sein Evangelium schrieb.

In Ephesus erweckte Johannes die ihm entgegen getragene, soeben verstorbene Drusiana zum Leben.
Nach seiner letzten Predigt stieg Johannes vor aller Augen in das neben dem Altar vorbereitete Grab und starb in einer großen Lichterscheinung.
Johannes ist Weinheiliger, weil um die Zeit seines Gedenktages die Gärzeit zuende ist und das erste Mal der frische Wein, die Johannesminne, getrunken wird. Der nach ihm benannte Wein wird an diesem Tag geweiht, ihn reicht der Priester der Gemeinde, die mit ihm die Liebe Johannes‘ kosten darf.
Dieser gesegnete Wein wurde zuhause eingelagert, diente auch als Medizin und sollte bei allen möglichen Erkrankungen für schnelle Genesung sorgen und vor Gefahren schützen.
Er ist Patron verschiedener Handwerksberufe (z.B. der Bildhauer, Maler, Buchhändler, Schriftsteller), der Beamten, sowie Theologen. Der Winzer, der Freundschaft und des Weines.
Sein Beistand wird erbeten bei Brandwunden, für eine gute Ernte, gegen Vergiftungen, Fußleiden und Epilepsie. Sein Name bedeutet ‚Gott ist gnädig‘. Sein Gedenktag ist der 27. Dezember.
